Trailer

Montag, 1. Oktober 2012

Liebe Gäste, liebe Freunde,


vielen Dank für Euer zahlreiches Erscheinen. Wir haben über 300 Besucher gezählt.
Ich hoffe Ihr habt den Abend genossen. Auch für mich ist die überaus positive Resonanz ein Ansporn für meine zukünftige Reisen.

Für dieses Jahr habe ich mein Fahrtenbuch geschlossen. Meine BMW bekommt endlich ihre wohlverdienten, neue Schuhe. Die Metzeler Tourance haben über 15.500km gehalten.

Nochmals herzlichen Dank

und viel Glück und Spass bei Euren eigenen "Nixtreme"-Reiseerlebnissen

wünscht Euch


Rolf

Freitag, 11. Mai 2012

Achtung - Wichtiger Termin

Bitte merkt Euch schon jetzt den Samstag, den 15.September 2012 vor.

Großes Einweihungsfest von Bull & Bear AG mit Erstaufführung des Filmes "Africa Inside".
Ca. 50 unterhaltsame Minuten von meinem Trip quer durch Afrika. Vortrag ist natürlich frei. Ich bitte aber um Anmeldung per email: rolf.rilling@yahoo.de,  auch Anzahl der Personen, die mitkommen.

Danke.

Ich freue mich schon auf Euch.

Rolf


Mittwoch, 11. April 2012

Was für ein kühler Empfang daheim

Pünktlich am Montag morgen erscheine ich bei dem Grimaldi-Partner Allalouf in Ashdod, Israel um mich auf dem Frachter einzuchecken. Welch Überraschung -  wieder einmal kein Schiff da. Hier stehe ich nun mit all meinem Gepäck. Jetzt lass ich mich nicht noch einmal vertrösten. Allalouf muss den Kapitän auf See anrufen. Ich will wissen wo das Schiff ist. Die Antwort: gerade haben sie den Hafen in Limassol, Zypern verlassen und befinden sich Richtung Israel. Morgen früh wird die Grande Europa in Ashdod erwartet. Okay das wäre nun geklärt. Jetzt noch mit dem Zoll das TÜV Problem abklären und dann Hotel für eine Nacht suchen.

Mein Zöllner, ein ominöser Mister Schmulisch finde ich nach dem ich am Porteingang erst nochmals vom israelischen Geheimdienst Mossad über meine Beweggründe -  religöse, politische, sexuelle, etc. Motive - meines Israelbesuches ca. 30 Minuten lang befragt wurde. Dann nach ca. 2 Stunden taucht auch mein lieber Mister Schmulisch auf und ich darf einen weiteren Tag mit dem Motorrad fahren. Dann noch Hotel und ab an den kilometerlangen Strand. Tolles Wetter - ca. 30 °C und tolle Bräute am Strand. Bräute ist an für sich eine Übertreibung. Es war nur eine Braut, die für Fotoaufnahmen posierte.

Dienstag morgen. Welch Wunder - Schiff ist da. Rein mit mir. So schnell geht das aber nicht im Staate Israel. Nochmals Gewissensüberprüfung vom Geheimdienst Mossad. Jetzt laufe ich auf Hochform auf. Verwirre sie total mit meinen zwei Pässen und auch mit dem Hinweis, dass in meinen zwei Alukoffern noch zwei Pygmäenboys aus der Kalahariwüste stecken. Ich lasse sie gar nicht mehr zu Wort kommen und überschütte sie mit ironischen Bemerkungen und Waffentipps. Sie lassen mich dann irgendwie doch springen. Dann schnell nochmals mit dem Motorrad zu Mister Schmulisch um den Zollakt hinter mich zu bringen. Wo ist Mister Schmulisch? Mister Schmulisch ist in Urlaub und hat keine Vertretung. Nach 4 Stunden treibt "mein Zollagent" endlich jemanden auf, der mir die Dokumente ausstellt.

Endlich Verladung. Hier treffe ich die anderen Passagiere. Wir streiten heftig wer als erster an Bord darf. Es herrscht ein Riesenandrang und Geschiebe. Jetzt geht es ums Überleben. Im Ernst - wird sind geschlagene 3 Persönchen. Das ist alles. Der Rest ist Crew und ca. 1000 Fahrzeuge. Das Schiff hat 10 Decks, ist ca 200 Meter lang. Die einzelne Decks nur ca 1.6m hoch, damit genügend Fahrzeuge reingehen. Dennoch ist unsere kleine Gruppe sehr illuster. Henry, ein Amerikaner mit französischen Wurzeln ist ein echter Graf mit 2 Yachten  in San Remo und Miami. Er kennt Gott und die Welt. Er war früher Chef einer Ölfirma mit über 22.000 Beschäftigten und kennt sich hervorragend im Nahen Osten aus. Auch sonst hat er ein aufregendes Leben hinter sich. Schon allein die Tatsache, dass er sechsmal geschieden ist und kurz vor der nächsten Ehe steht, zeigt dass er keine grosse Langweile hatte. Er ist sehr gebildet und trotz seinem finanziellen Background sehr normal geblieben. Wir hatten in den nächsten 4 Tagen sehr interessante Gespräche. Unser Hauptentertainement an Bord waren mehrere Matchrunden mit dem Tischfussball. Dritter Mann, unser Tischkicker Champion war Vinzenco, ein Holländer mit Pirateneinschlag. Sein Vater stammt aus Aruba von der Karibik. MIt einem halben Piraten an Bord ist es kein Wunder, dass wir bald gegen die funny Essenszeiten (Frühstück 7.30 Uhr, Mittagessen 11.00 Uhr und Abendessen 18.00 Uhr) meuterten. Natürlich wurden die Essenszeiten unseren "Wünschen" angepasst.

Gottseidank hatten wir gutes Wetter, keine weiteren Stopps und kamen schon am Freitag Mitternacht  in Salerno (südlich von Neapel ) an. Gleich morgens um 8 Uhr fuhr ich los Richtung Norden nach Meran, Südtirol. Hier traf ich nach 950km meine Freunde Klaus und Steffi. Nächsten Tag, am Sonntag, den 8. April ging es von hier über den Reschenpass, Landeck, Fernpass heim nach Hause. Ein Klacks. Navi zeigt ca. 370km und 4 Stunden.

Was für eine Horrorfahrt. Afrika ist nichts dagegen. Am Reschenpass Wettersturz. Minus 6 Grad, Schneetreiben. Ich in meinem Goretex-Anzug und Lochhandschuhe - ganz auf Afrikatemperaturen getrimmt, werde langsam tiefgefroren. Griffheizung kannste vergessen. Langsam sterben Fingerkuppen und sonstige Extremitäten ab. Ich ziehe mir meine Aidshandschuhe an, damit der Wind nicht durch die Goretexhandschuhe bläst. Das Helmvisier vereist von innen. Das hatte ich noch nie. In Landeck im Inntal, nachwievor Eiseskälte, gerate ich irgendwie auf die Autobahn. Habe nur irgend ein Schild Fernpass gesehen. Natürlich keine 100m vor mir Pickerlkontrolle (Vignette!). Nicht mit mir. Ich habe keinen Bock Strafe zu zahlen und drehe auf der Stelle um und fahre gegen den Verkehrstrom zurück. Dann Fernpass - das Schneetreiben nimmt zu, die Kälte bleibt. Riesenschlannge, dann Tunnelblockabfertigung. Traktoren räumen Schnee von der Strasse. Überall gefrorener Schneematsch. Über 2 Stunden quäle ich mich durch den "eiskalten" Stau. Auch auf der Autobahn Richtung Ulm Affenkälte. Leute so habe ich noch nie gefroren.

Ich komme daheim an, natürlich habe ich mich nicht angekündigt. Niemand daheim. Ich stelle meine BMW in die Garage. Rein in die Badewanne zum Auftauen. Nach einer Stunde höre ich unten Geräusche und befinde mich in Lebensgefahr. Mein jüngster Sohn ist eingetroffen, ein Riesen Küchenmesser in der Hand, bereit den vermeintlichen Einbrecher zu begrüssen. Karin, meine Frau kann ihn gerade noch vom tötlichen Verteidigungsstich abhalten. Papa ist wieder da.

Happyend!

Zwar schockgefroren, aber sonst No Problem. Rolf okay. Motorrad okay. Wie schon mein Blogname sagt Nixtreme - Afrika war Not Extreme. Eine tolle Reise, tolle Leute und nur positive Erfahrungen. Die nächste Reise lockt schon wieder.

Nochmals vielen Dank an alle, die mir die Reise ermöglicht haben und ich hoffe ihr habt alle meinen blog genossen.

Nixtreme-biker
Rolf